Der Zettelkasten.

Notizen sind die Grundbausteine jeder Wissensarbeit. Ein gutes Notizsystem kann einen Unterschied ums Ganze machen.

* Die Erlöse der russischen Ausgabe werden an die Ukraine oder an Initativen zur Förderung der Pressefreiheit in Russland gespendet.

Zur Zettelkasten-Methode

Als Niklas Luhmann zu seiner Antrittsvorlesung in Bielefeld nach seinem Forschungsprojekt gefragt wurde, gab er die berühmte Antwort:

„Projekt: Theorie der Gesellschaft. Dauer: 30 Jahre. Kosten: keine.“

Knapp dreißig Jahre später erschien mit dem zweibändigen Werk „Die Gesellschaft der Gesellschaft“ das letzte „Kapitel“ einer der wohl systematischsten und komplexesten Sozialtheorien, die je verfasst wurden. In dieser Zeit hat er rund 60 Bücher und hunderte von Artikeln zu unterschiedlichsten Themen veröffentlicht. Und all das war, wie er selbst betonte, nur mit Hilfe seines Zettelkastens möglich. So wie eine große Reise mit einem kleinen Schritt beginnt, beginnt auch jedes Werk, auch wenn es so umfangreich wie Luhmanns ist, mit einer einfachen Notiz.  

Ein intelligentes Notiz-System ist einfach, durchdacht und hilft einem dabei sich auf das zu konzentrieren, worauf es wirklich ankommt: Lesen, Denken und Schreiben.

Es sollte einem nicht nur dabei helfen Notizen schnell wiederzufinden, sondern einem auch dann auf relevante Notizen hinweisen, wenn man nicht gezielt nach ihnen sucht.

Es sollte einem dabei helfen Gedanken zu klären und zu systematisieren, aber auch mit Ideen und ihrer Verknüpfung miteinander zu spielen und so auf neue Ideen bringen.

Ein wirklich gutes Aufschreibesystem wird mit der Zeit immer besser.

Weiterführendes

Hier können Sie Einblick in die laufende Forschung zum Zettelkasten gewinnen.

 

Zum Buch

Ziel des Buches ist die Idee des Zettelkastens einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, Diskussionen über seine Umsetzung mit neueren Techniken anzustoßen sowie die Prinzipien und wissenschaftlichen Hintergründe zu erläutern. Während das Buch zunächst für vor allem für Studierende und Geistes-/Sozialwissenschaftler geschrieben wurde, hat es inzwischen eine Resonanz weit über diese Zielgruppe hinweg erzeugt.

Die zweite Auflage der englischen Ausgabe ist entsprechend überarbeitet und ergänzt worden, die Übersetzungen ins Tschechische und traditionelle Chinesische beruhen bereits auf dieser Auflage. Erweiterte Neuauflagen sind für alle anderen Sprachen ebenfalls geplant.

An den Prinzipien hat sich aber nichts geändert und die wesentliche Ergänzung besteht in dem Appendix, welches Sie sich hier herunter laden können:

Zur technischen Umsetzung

Die Prinzipien der Arbeit mit dem Zettelkasten lassen sich auf unterschiedliche Weise umsetzen. Entscheidend ist dabei diese Prinzipien und die Gründe dafür, warum der Zettelkasten so funktioniert wie er funktioniert, wirklich zu verstehen. Weil aber natürlich mit jedem Medienwechsel Aufwand verbunden ist, ergibt es Sinn sich über die Wahl der benutzten Technik etwas Gedanken zu machen.

Ich selbst habe lange Zeit ZKN3 von Daniel Lüdecke verwendet, eine Software, die explizit als digitale Umsetzung von Luhmanns Zettelkasten entwickelt wurde, kostenlos und simpel ist, allerdings viel von dem vermissen lässt, was heute zum Standard gehört. Zu den explizit nach dem Zettelkasten-Prinzip gestaltete Alternativen gehören Zettlr und The Archive.

Inzwischen benutze und schätze ich Roam Research, würde aber wahrscheinlich Obsidian wählen, wenn ich heute nochmal von vorne anfangen würde. Es ist ebenfalls in den Grundfunktionen kostenlos und wird von einer breiten, engagierten Community getragen. Alternativen wären logseq, TiddlyWiki, das dazugehörige Add-On Stroll, RemNote, amplenote und org-roam. Manche benutzen auch traditionelle Notiz-Software wie Bearnotes, Notion oder Evernote. Aber die meisten, die den Zettelkasten intensive nutzen werden früher oder später schlankere und besser dafür passende Tools wie Obsidian oder Roam umsteigen.

Beim wissenschaftlichen Arbeiten ist ein digitaler Referenzmanager fast unverzichtbar. Ich empfehle Zotero, welches ebenfalls kostenlos ist, ständig weiterentwickelt wird und mit Hilfe von Add-Ons unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst und mit Roam Research oder Obsidian verbunden werden kann. Alternativen wären z.B. Endnote, Mendeley und Citavi.

Übersetzungsrechte.

Abgesehen von den Übersetzungen in der Liste oben sind die Rechte für folgende Sprachen bereits vergeben: Portugiesisch (Brasilien) und Thai. In Verhandlung sind die Rechte für Vietnamesisch und Serbokroatisch. Hier sind noch Angebote möglich. Dafür und für Anfragen für alle anderen Sprachen wenden Sie sich gerne direkt über das Formular an mich.

Ich bin auch offen für Angebote von deutschen und spanischen Verlagen, die Interesse haben, die geplante Neuauflage des Buches ins Programm zu nehmen.